Ausflugstipp
Die Schwarzachalm
Auf der Alm gibt’s sehr wohl a Sünd’! Eine kulinarische nämlich: Ob Tiroler Gröstl, deftige Brettljause oder Riesengermknödel, auf der Schwarzachalm biegen sich die soliden Tische unter dem köstlichen Aufgebot. Stets auf der Tageskarte: der herrliche Bergblick.
Es gibt eine Speise, von der behauptet wird, dass nur die Männer sie richtig zubereiten können: das sogenannte Melchermuas, das früher auf den Almen fast jeden Tag gegessen wurde. Hans Egger, genannt Schwarzachhansl, weiß noch, wie man so ein Melchermuas macht. Er hat es 1967 von seiner Mutter gelernt und kocht es heute manchmal auf Bestellung. Man braucht dazu Mehl, Milch und sehr viel Butter sowie zwei verschiedene Pfannen, von denen die eine nie ausgewaschen werden darf. „Ein kleines Heiligtum“ nennt Hans seine Muspfanne. Eine Platte Mus hat starke 3000 Kalorien, doch sollte man dabei nicht vergessen, wie hart die Arbeit auf der Alm früher war. Wer hier schuftete, war angewiesen auf energiereiches Essen.
Auch heute sorgt die Schwarzachalm für eine gute Energiebilanz: Wer sie sich erwandert, darf zum Ausgleich allerlei Tiroler Schmankerl genießen. Die schmecken dann auf fast 1400 Metern mit Blick auf die Schwarzachscharte gleich nochmal so gut – genau wie der selbstgebrannte Zirbenschnaps. Die Wanderung zur Schwarzachalm ist bestens für Familien mit Kindern und Großeltern geeignet und sogar kinderwagentauglich. Erbaut wurde die urige Hütte 1703, und im Winter ist sie ein beliebter Ausgangspunkt für rasante Rodelpartien. Die Schlitten dafür kann man sich kostenlos ausleihen. Um den stimmungsvollen Almbesuch perfekt zu machen, spielt der Hüttenwirt im Sommer jeden Tag mit der Ziehharmonika auf. Sonntags gibt’s im Almgasthäusl außerdem eine zünftige Hüttengaudi mit bekannten Zillertaler Volksmusikgruppen. Das Schwarzachtal gilt als wildromantisch, und auch der Schwarzachhansl lebt hier nicht allein: Er hat seine Frau Helene. Und die kann wahrscheinlich das Melchermuas genauso gut zubereiten wie er.
Von Zell am Ziller mit dem Auto Richtung Gerlos Gmünd bis zum Gasthof Kühle Rast. Direkt nach dem Gasthof rechts abbiegen und ca. 200 m weiter parken. Von hier aus auf der Forststraße entlang der Schwarzach leicht bergauf ungefähr eine Stunde bis zur Schwarzachalm wandern. Weitere Wege führen zur Schwarzachscharte, zum Gerloser Höhenweg, zum Brandbergjoch oder zur Gerlossteinbahn.
Sie ist ein Naturmädel: Die Skilehrerin und Bergwanderführerin hat Landschaftsplanung mit Schwerpunkt Naturschutz studiert und weiß Bescheid über perfekte Erholungsplanung im Tourismus. An der Rezeption der ZillerSeasons gibt Jasmin Rouhani den Gästen Tipps für Erkundungstouren – in der Natur, selbstverständlich.