Natur erleben
Immer mit der Ruhe: Wildtiere beobachten im Zillertal
Wir laden Sie ein in unsere neue VIP-Lounge, auf einen einzigartigen Logenplatz: unseren Hochsitz im Wildgerlostal. Zu sehen gibt es eine selten schöne Aufführung mit echten Darstellern in einer wahrhaft spektakulären Kulisse. Bühne frei für Rothirsch, Gams und Murmeltier!
Dass man hier bei uns im Wildgerlostal keine Wildtiere sieht – das gibt es nicht. Wir haben eine ausgezeichnete Wilddichte, Gams, Murmeltier, Reh und Hirsch sind hier zuhause. Man muss nur wissen, wo sie zu sehen sind – und wann. Am besten ist es in der Früh, um 5.00 oder 6.00 Uhr morgens, bevor es zu heiß wird. Sobald die Temperaturen steigen, flüchten die Tiere in den Wald. Besonders die Gämsen verstecken sich dann dort, wo es schattig ist. Sie sind – genau wie die Rehe und Hirsche – zurzeit frühmorgens und spätabends, wenn die Dämmerung einsetzt, zu sehen. Freilich gehört zur Wildtierbeobachtung immer eine Portion Glück. Zu den richtigen Zeiten ist es aber sehr wahrscheinlich, dass man die scheuen Tiere vors Fernglas bekommt. Generell ist der Frühling und Frühsommer eine gute Zeit, ehe es im Hochsommer zu warm wird. Im Herbst kommen die Tiere dann aus dem Schatten zurück – etwa Mitte September beginnt die Hirschbrunft. Sie dauert bis Mitte Oktober und ist besonders spannend zu beobachten.
Zur rechten Zeit am rechten Ort
Genauso wichtig wie der richtige Zeitpunkt ist der richtige Ort. Wer Wildtiere sucht, wird sie nicht finden. Man sollte niemals in den Wald hineingehen und den Tieren hinterherrennen, das scheucht sie bloß auf. Sobald sie nur einen leisen Windhauch vernehmen, in dem sie einen Menschen wittern können, setzt bei den Tieren sofort der Fluchtreflex ein. Noch dazu werden jetzt, im Mai und Juni, die Jungen geboren – das ist die sogenannte Setzzeit, in der die Tiere auf keinen Fall gestört werden sollten. Um also tatsächlich Hirsche, Rehe und Gämsen beobachten zu können, braucht es vor allem eins: Ruhe. Wer sich gut positioniert und Geduld hat, muss mit Sicherheit nicht lange warten.
Mit den Wanderführerinnen zur Konferenz der Tiere
Den neuen Hochsitz für die Gäste der ZillerSeasons haben wir an einem der besten Plätze gebaut. Man erreicht ihn in 40 Minuten mit dem Auto oder in einer circa eineinhalbstündigen Wanderung über die Hinterplatte und die Trisslalm. Der Hochsitz bietet Platz für acht bis zehn Personen. Der Blick geht von dort aus direkt auf den Silberkopf, wo sich die Rothirsche zurzeit am liebsten aufhalten, weil es kühl ist und sie gute Äsung – so nennen wir Jäger das Futter – finden. Solange sie kein Wanderer vertreibt, äsen die schreckhaften Tiere hier in aller Ruhe. Die Murmeltiere dagegen präsentieren sich nie auf freiem Feld – sie halten sich nur in der Nähe ihres Baus auf. Die Wanderführerinnen Judy und Jasmin kennen die Höhlen-Hotspots und bringen die Gäste dorthin, wo die Murmeltiere grüßen. Denn dass man bei uns im Wildgerlostal keine Wildtiere sieht – das gibt’s einfach nicht.
Das Alpenmurmeltier ist seit der Eiszeit bei uns heimisch und in der Nähe von Gletschern anzutreffen, weil es keine Hitze mag. Es lebt mit bis zu 20 Tieren in einem Erdbau und ernährt sich von Pflanzen und Wurzeln. Von Oktober bis April hält es Winterschlaf. Der Rothirsch ist seit dem Verschwinden des Braunbären das größte Säugetier in den Wäldern Mitteleuropas. Sein Geweih wirft er jedes Jahr ab. Bei großen Tieren hat es zahlreiche Enden und bildet eine Krone. Das Reh ist mit dem Rothirsch nur entfernt verwandt. Bei Gefahr läuft es nicht davon, sondern sucht Schutz im Dickicht. Nur die Böcke haben ein kleines Geweih, das zur Bestimmung und Verteidigung der Rangordnung dient. Die Gämse ist sehr kräftig. Ihre Hörner werden Krucken genannt, und sie steigt vor allem im Sommer ins Gebirge in teils unwegsames Gelände auf, um ihre Ruhe zu haben. Gämsen leben in Rudeln mit 15 bis 30 Tieren.
Das Jagdgebiet im Wildgerlostal ist 2850 Hektar groß. Darin befinden sich sieben Reh- und eine Rotwildfütterung, 120 Salzlecken sowie zahlreiche Reviereinrichtungen und Hochsitze. Es gibt 210 bis 220 Fütterungstage im Jahr. Das Revier ist zum Teil Kern- und zum Teil Randzone des Nationalparks Hohe Tauern.
Sein Vater war Waldaufseher, und Andreas hat ihn als Kind oft begleitet: Da war sein Berufswunsch von Anfang an klar. Nach der Forstwaldschule absolvierte er die Ausbildung zum Berufsjäger. Seit 2003 ist er für das Jagdrevier im Wildgerlostal zuständig – ein Kindheitstraum, der wahrgeworden ist.